Schulgeschichte
Zu unserer Entstehungsgeschichte
In der Gemeinde Friedland gab es sehr viele Jahre zwei Grundschulen:
- eine am Standort Friedland und
- eine am Standort Groß Schneen.
In Friedland war der Schulträger der Besitzer der Immobilie, auf der die Grundschule erbaut und auch in den 90iger Jahren ausgebaut wurde.
In Groß Schneen hat der Schulträger die Immobilie vom Landkreis Göttingen gemietet. Die Grundschule war zwar organisatorisch getrennt, aber ansonsten auf einem Gelände und unter einem Dach mit der erfolgreich wachsenden Carl-Friedrich-Gauss-Oberschule untergebracht.
Als der Landkreis Göttingen der Gemeinde Friedland zu Beginn des Schuljahres 2014/2015 den Mietvertrag für die Grundschule am Einzelberg in Groß Schneen aufgrund der steigenden Schülerzahlen seiner Oberschule wegen Eigenbedarfs kündigte, blieben noch 2 Jahre um eine angemessene Lösung zu finden.
Von jetzt auf gleich lagen plötzlich sehr viele Fragen offen zutage, die bis dahin nur vereinzelt mal angedacht oder angesprochen wurden:
- Kann die Gemeinde finanziell eine neue Schule bauen?
- Wenn ja, in welcher Größe?
- Eine dreizügige, zweizügige, einzügige Schule?
- Welche Infrastruktur muss vorhanden sein?
- Bestehende Immobilie erweitern oder neuen Standort suchen?
- Was geschieht mit der vorhandenen Immobilie?
- Macht es überhaupt Sinn, in solch unmittelbarer örtlicher Nähe zwei Schulen vorzuhalten?
- Wie konkurrenzfähig ist eine einzügige Schule?
- Ist nicht endlich die Zeit reif für eine Schule an einem Standort, da beide Schulen schon viele Jahre zwischen der Einzügigkeit und der Zweizügigkeit schwankten?
- Jedes Jahr wieder Verlust einer Kollegin oder Zusammenlegungen von ausgedünnten Klassen. Wollen die beiden Kollegien eine Zusammenarbeit?
Es gab noch viele Details mehr, die auf den Tisch gelegt wurden. Es gab jedoch auch von Anfang an offene Diskussionsrunden, Besichtigungen, Befragungen, Abwägungen von Sachargumenten. Es gelang relativ schnell, die Frage nach den Anforderungen an eine zukunftsorientierte Schule in den Mittelpunkt zu rücken und dementsprechend überfraktionell bei den politischen Entscheidungsträgern nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen. Auch die prinzipielle Position der ortsnahen Schule erwies sich bei Berücksichtigung der Tatsache, das auch so schon 12 Ortschaften von 14 keine ortsnahe Schule haben, als keine geeignete Entscheidungshilfe.
Die Entscheidung für eine gemeinsame Grundschule für alle Ortschaften der Gemeinde Friedland wurde mit sehr großer Mehrheit gefasst. Damit verbunden wurde die Realisierung mit einem Erweiterungsbau auf dem gemeindeeigenem Grundstück in Friedland ebenfalls mehrheitlich beschlossen. Es wurde ein „kleiner“ Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Die Entscheidung für den Erweiterungsbau, den wir jetzt haben, fiel ebenfalls mit eindeutiger Mehrheit.
Nach diesem großen Aufatmen kam eine Geduldsprobe nach der anderen hinsichtlich des Baubeginns, des Baufortschritts, der Verlagerung von Klassen an zwei Standorten, der zwischenzeitlichen Bewältigung einer massiven Überschwemmung am aufzugebendem Standort in Groß Schneen. Aber es gab ein großes Geschenk, das aus Vernunftgründen von der Verwaltung und Politik oben drauf gelegt wurde: Der jetzige Ausbau des kompletten Kellers war zunächst nicht vorgesehen. Sowohl statische Fragen als auch der berühmte „gesunde Menschenverstand“ haben die Verantwortlichen in der Gemeinde jedoch diese Lösung mit 3 wunderbaren Fachräumen und einem absolut großzügigen Materialraum finden lassen. Manchmal bis grundsätzlich möchte man das für wichtiger halten als die Belastung durch zwei Jahre verspäteten Umzug. Aber die Belastungen durch Bauen bei laufendem Betrieb waren enorm. Der Einzug in noch nicht ganz fertige Räume und viele notwendigen Nachbesserungen und Anpassungen auch.
Seit dem Schuljahr 2018/2019 sind wir mit allen Klassen zusammen an einem Standort und haben uns Schritt für Schritt eingerichtet. Auch in dem Bereich der Ausnutzung aller Möglichkeiten, die eine neue Schule bietet, gilt: Wege entstehen beim Gehen! Wir müssen uns alle gewöhnen an die doppelte Anzahl von Menschen, die den ganzen Tag um uns herum sind. Und manche Dynamiken müssen wir erst beobachten, um sie so richtig regeln zu können. Aber in etwa seit unserem Theaterprojekt mit der Theaterformation „Stille Hunde“ am Ende des Schuljahres 2018/2019 haben wir uns über unsere neue und in vielen Bereichen großzügige Schule gefreut. Während des Theaterprojektes haben wir mit völlig neu zusammengesetzten, alle Jahrgänge umfassende Schülergruppen mit jeweils 2 Kolleginnen/Kollegen 8 Theaterstücke von jeweils 8-10 Minuten erarbeitet, die Kulissen und Kostüme hergestellt und dann in verschiedenen Klassenräumen aufgeführt. In Besuchergruppen von ca.70/80 Leuten sind alle Besucher, aber auch wir in allen Räumen unserer Schule gewesen und haben gestaunt und begeistert geklatscht. Da hatten auch wir erstmals so richtig gesehen und gefühlt und verstanden: ja, das ist jetzt unser Schulgebäude, unsere Schule! Das können und wollen wir nutzen!